Lohner Leute: Max Yasar
Veröffentlicht am 27.09.2024 von cemore
Max Yasar ist ein junger Lohner, der sich politisch in der Stadt und dem Landkreis engagiert. Warum ihm dies besonders wichtig ist und welche Ziele er für die Zukunft hat, erzählt er im Interview mit dem Lohner Wind.
Lohner Wind: Max Yasar, Sie sind ein junger Lohner, der sich in der Politik engagiert. Das ist nicht mehr selbstverständlich. Könnten Sie zunächst einige Auskünfte zu Ihrer Person geben?
Max Yasar:Ich bin Max Cem Yasar, 18 Jahre alt und in Lohne geboren. Ich habe 2024 mein Abitur an den Handelslehranstalten in Lohne absolviert und bin jetzt in einer Lehre als Maurer und Betonbauer.
Lohner Wind: Abi und dann ein Handwerksberuf. Das ist etwas außergewöhnlich?
Max Yasar: Das stimmt, natürlich steht es jedem frei, was er oder sie mit dem Abitur macht. Für mich war klar, dass ich mich im Bereich der Bauwirtschaft bilden möchte, da jeder Beruf auf dem Bau immer dringender gebraucht wird. Handwerkliches Wissen und Können geht in meiner Generation leider total unter und wie soll es dann in z.B. zehn Jahren weitergehen, wenn viele in die wohlverdiente Rente gehen?
Lohner Wind: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich politisch zu engagieren?
Max Yasar: Ich denke, dass mich schon sehr früh soziale Themen wie zum Beispiel gerechte Gehälter, Gleichberechtigung oder Solidarität in unserer Gesellschaft interessiert haben. Ich will mich dafür einsetzen, dass es in Deutschland mit mehr sozialer Politik besser gehen wird.
Lohner Wind: Sie sind in die SPD Lohne eingetreten. Warum gerade die SPD?
Max Yasar: Ich hätte auch der CDU beitreten können, das stimmt. Aber dann wäre es keine Herausforderung mehr Stimmen zu gewinnen. Nein, ich will etwas mitbekommen, mich engagieren und etwas in meiner Stadt verändern. Die SPD ist die Partei, die für Zukunftspolitik ohne Vernachlässigung steht. Das will ich in unserer sozialen Marktwirtschaft fördern.
Lohner Wind: Schnell waren Sie auch bereit, Funktionen zu übernehmen, welche sind das im Moment?
Max Yasar: Ich bin im Vorstand der Jusos in Vechta, im Vorstand der SPD Lohne, sowie im Kreisvorstand jeweils als Beisitzer und agiere bei Veranstaltungen als Delegierter. Ich bin außerdem stellvertretender Leiter der Fachgruppe für Kandidierende und Wahlkampf im Kreisvorstand.
Lohner Wind: Wofür möchten Sie sich besonders engagieren?
Max Yasar: Ich will die jetzigen Strukturen mit meiner Hilfe entlasten, aber auch verändern. Vor allem möchte ich mich dafür einsetzen, dass mehr junge Menschen erfahren, was wir hier tatsächlich machen. Ich möchte so Gleichaltrigen die Sozialdemokratie vertrauter machen.
Lohner Wind: Haben Sie längerfristig politische "Karriereziele"?
Max Yasar: Ich bin noch jung. Somit stehen mir noch genug Wege frei, die ich gehen möchte. Ich denke, dass ich für die nächsten Jahre gerne weiter ehrenamtliche Arbeit für die Stadt Lohne und den Kreis Vechta machen will.
Lohner Wind: Wo sehen Sie für Lohne (und vielleicht für den Landkreis) den dringendsten Handlungsbedarf?
Max Yasar: Ich sehe in Lohne und im Landkreis Vechta Probleme in der Nähe zwischen politischen Entscheidungsträgern und Vorständen von Unternehmen. Natürlich ist es wichtig bei Entscheidungen für die Wirtschaft, auch mit ihr zu reden, jedoch sind nicht nur die Arbeitgeber Teil der Wirtschaft, sondern auch als viel größerer Teil die Arbeitnehmer bzw. -nehmerinnen. Ich komme zu meiner These, weil ich mich viel mit sozialer Marktwirtschaft beschäftigt habe und Expertisen von Wirtschaftswissenschaftlern berücksichtige. Sie alle sehen allgemein eine zu große Abhängigkeit der Politik von der Wirtschaft, was den nötigen Fokus der Politik für die einfachen Menschen zugunsten der Unternehmer verdrängt.
Lohner Wind: Gibt es innerhalb der Lohner SPD Baustellen, die Sie gerne angefasst hätten?
Max Yasar: In Lohne sehe ich das große Problem bei der Gewinnung neuer Mitglieder. Es ist schwer, diese zu behalten, da junge Menschen auf ihrem Karriereweg oft aus Lohne wegziehen. - Zudem wünsche ich mir mehr Zusammenarbeit mit anderen Ortsvereinen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Lohner Wind: Zurück in den persönlichen Bereich: In wie weit sind Sie sonst im Lohner Alltag tätig?
Max Yasar: Mit ein paar Freunde haben wir in Lohne und Dinklage eine Hobby-Volleyball-Truppe betrieben. Sonst gehe ich wie jeder normale Jugendliche zur Schule und treffe mich mit meinen Freunden, um aufs Schützenfest oder den Stoppelmarkt zu gehen, Roadtrips oder lange Fahrradtouren durch ganz Deutschland zu machen. Dazu bin ich aktiver Blutspender und besuche gerne kulturelle Veranstaltungen wie z.B. Eröffnungen im tollen Industrie Museum.