Lohner Leute: Rudolf Büscher & Christian Jaeger

Lohner Leute: Rudolf Büscher & Christian Jaeger

Veröffentlicht am 02.12.2024 von cemore


Die Lohner Geistlichen Rudolf Büscher und Christian Jaeger blicken auf das Kirchenjahr zurück, beantworten Fragen rund um die Weihnachtszeit und erzählen von ihren Wünschen und Traditionen zu Weihnachten.


Lohner Wind: Sie sind zwar vielen Lohnerinnen und Lohnern bekannt. Dennoch bitten wir Sie um ein paar Daten aus Ihrem Leben (auch beruflich).

Rudolf Büscher: Geboren in Mesum, zunächst Ausbildung zum Verwaltungskaufmann, dann Studium. 

  • 1981 zum Diakon geweiht, 1982 zum Priester 
  • Kaplanstellen in Löningen und Cloppenburg 1990 
  • Ernennung zum Pfarrer in Lohne – damals St. Josef 
  • 2010 Ernennung zum Stadtpfarrer 
  • 12 Jahre Dechant des Dekanates Damme 
  • 2018 Ernennung zum nicht res. Domkapitular 
  • 2024 Ernennung zum ständigen Vertreter des Offizials. 

(Vorsitzender Kuratorien; St. Franziskus-Hospital; St. Elisabeth Haus, Paulus-Stiftung)


Christian Jaeger: Ich bin 61 Jahre alt, verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne. Ich bin jetzt genau seit zehn Jahren in Lohne als evangelischer Pfarrer tätig; zuerst auf einer halben Stelle (meine andere halbe Stelle war in der Altenheimseelsorge) zusammen mit Ute Young. Seit zwei Jahren bin ich jetzt alleine für die knapp 4.000 evangelischen Gemeindemitglieder zuständig.
Die Kirchengemeinde Lohne ist meine erste hauptberufliche Stelle als Pfarrer. Nach meinem Theologiestudium in Bethel und Hamburg und dem Vikariat (Praktische Ausbildung) war ich zehn Jahre als Leiter einer evangelischen Familienferienstätte auf Norderney und danach acht Jahre als Leiter des evangelischen Jugend- und Freizeitheimes Blockhaus Ahlhorn in Großenkneten tätig.

Lohner Wind: Welche Tätigkeiten in Ihrem Berufsfeld bereiten Ihnen die größte Freude oder auch den größten Einsatz?

Rudolf Büscher: Ich bemühe mich um eine sorgfältige Vorbereitung in der Liturgie; von meinem ehemaligen Regenten des Priesterseminars, dem kürzlich verstorbenen em. Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, habe ich eine gute Ausbildung in der Vorbereitung von Predigten genossen. Das erfordert zwar viel Arbeit, aber es reizt mich immer noch sehr.
Als Pfarrer erfordert die Administration aber auch einen großen Zeit-Einsatz. Daher bin ich auch froh, dass ich nicht alleine in der Leitung der Pfarrei stehe, sondern auch andere Priester, Diakone und Pastoralreferentinnen mitwirken.

Christian Jaeger: Ich empfinde es als Geschenk, Menschen an wichtigen Stationen ihres Lebens begleiten zu dürfen: Kurz nach der Geburt (Taufe), beim Erwachsenwerden (Konfirmation), bei der Partnerwahl fürs Leben (Hochzeit) und bei Sterben und Tod. Dabei möchte ich immer von Gottes liebevollen Blick auf uns Menschen erzählen. Da mein Blick von außen kommt, kann ich oft freundlicher und liebevoller auf die Menschen und ihre Lebensphasen schauen, als Menschen das in der Regel selbst tun.

Lohner Wind: Das Kirchenjahr beginnt mit dem 1. Adventssonntag. Wenn Sie auf das letzte Kirchenjahr zurückblicken, welches waren für Sie (Ihre Gemeinde) die eindrucksvollsten Momente?

Rudolf Büscher: Trotz einiger Personalveränderungen haben wir viele Aufgaben durch das ehrenamtliche Mitwirken vieler Menschen stemmen können. Das ehrenamtliche Engagement bleibt eine unverzichtbare Größe in einer Gemeinde. Inzwischen haben wir auch die ersten Projekte auf der Ebene des Pastoralen Raumes verwirklichen können.

Christian Jaeger: So viele, auch junge Menschen engagieren sich nach der Wahl im März dieses Jahres in unserem Gemeindekirchenrat und in unserer Kirchengemeinde. Dieser frische Wind bekommt uns gerade sehr gut. Und dann waren unser ökumenischer Pfingstgottesdienst auf unserer Kirchwiese und der Reformationsgottesdienst der sieben Kirchengemeinden in der Region, der in diesem Jahr in Lohne stattfand, echte Highlights.

Lohner Wind: Was wünschen Sie sich für das kommende Kirchenjahr?

Rudolf Büscher: Ich wünsche, dass wir mit dem neuen Gemeindezentrum an ein gutes Ziel kommen und hoffe, dass wir weiterhin ehrenamtliche Frauen und Männer gewinnen werden. Die pastorale Sorge für eine Gemeinde liegt nicht allein in den Händen der Hauptamtlichen. Wir brauchen viele Mitwirkende. Im November wird ein neuer Pfarreirat gewählt. Auch da hoffen wir auf eine gute Aufstellung, um die nächsten Jahre in den blick nehmen.

Christian Jaeger: Ich wünsche mir noch mehr Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Gruppen in Lohne. Extreme politische Positionen scheinen gerade Hochkonjunktur zu haben. Lohne hat aber viel Erfahrung damit, dass Menschen sich verstehen und das Beste füreinander und miteinander wollen. Das möchte ich gerne mit pflegen.

Lohner Wind: Mit dem 1. Advent beginnt bei uns auch die Vorweihnachtszeit. Wie sehen Sie Weihnachten in Lohne; wird das Fest angemessen begangen? Gibt es für Sie auch weihnachtlichen "Wildwuchs"?

Rudolf Büscher: Ich habe nichts gegen Weihnachtsmärkte; da bin ich schon als Student häufig gewesen, einfach auch, um Leute zu treffen. Aber wenn das "Eigentliche" der Botschaft aus dem Blick fällt, sind Märkte und Feiern reiner Kommerz. Ich würde mir wünschen, dass gerade die Angebote zur Besinnung genutzt werden, um das Zentrum nicht zu verlieren und dass der Advent Advent bleibt und Weihnachten nicht vorzeitig gefeiert wird. Oft wird schon am 2. Weihnachtstag nicht mehr an Weihnachten gedacht, sondern an die nächste Feier: Silvester.

Christian Jaeger: Heiligabend und Weihnachten sind wunderschöne Feste, die ich genieße, auch wenn ich danach erschöpft bin. "Wildwuchs" kann ich kaum erkennen. Es ist doch schön, wenn Menschen ihre Freude zeigen.

Lohner Wind: Wir feiern Weihnachten die Geburt von Jesus von Nazareth. Eine Reihe Menschen sagen, Jesus war ein Schwärmer, ein Träumer, der nicht mehr in unsere Zeit passt - höchstens als idealisiertes Vorbild. Was entgegnen Sie auf solche Argumente?

Rudolf Büscher: Jesus war weder ein Schwärmer noch ein Träumer; und wenn einer in unsere Zeit passt, dann er; seine Verkündigung, seine Botschaft des Friedens und der Gerechtigkeit sollte angesichts der gegenwärtigen Weltsituation im positiven Sinne unruhig machen. In Bethlehem im Westjordanland fehlt die weihnachtliche Idylle und die Botschaft von Weihnachten hat auch wenig mit Idylle zu tun, sie verkündet ein radikales Gottesbild, dass da jemand Mensch wird, dessen Holz der Krippe zum Holz des Kreuzes wird. Die Nacht steckt im Wort - Weihnachten ist die Solidarität Gottes mit denen, die in ihren Nächten stecken und darin auf die Gegenwart Gottes vertrauen dürfen.

Christian Jaeger: Ich sage: "Merk mal in Dich hinein, wie die Geburt des Gottessohnes Dich anrührt." Jeder von uns hat (hoffentlich) eine weiche Seite, die gesehen und gepflegt werden möchte. Ich kann alles kaputtreden. Aber tut mir das gut?

Lohner Wind: Haben Sie Wünsche zu Weihnachten?

Rudolf Büscher: Ich wünsche mir, dass viele Menschen die Botschaft von der Menschwerdung Gottes sich zusprechen lassen in der Feier der Gottesdienste in unseren Kirchen. Ich wünsche mir auch, dass der Friedensfürst die Herzen und Köpfe der Verantwortlichen erreicht.

Christian Jaeger: Ich wünsche mir, dass wir alle gut aufeinander aufpassen.

Lohner Wind: Haben Sie ein Lieblings- bzw. Traditionsessen zu Weihnachten?

Rudolf Büscher: Ich esse gerade an Weihnachten gerne mein Lieblingsgericht: Sauerbraten.

Christian Jaeger: Am Heiligen Abend gibt es zwischen all den Gottesdiensten - vier sind es für mich - gefüllte Blätterteighörnchen. Die sind schnell zubereitet und sehr lecker.

Lohner Wind: Weihnachten mit seiner Vielzahl an gottesdienstlichen Veranstaltungen ist auch Stress für Geistliche? Sind Sie froh, wenn die Weihnachtszeit vorüber ist?

Rudolf Büscher: Sicher, der Dienst an Weihnachten ist schon anstrengend; aber er ist auch eine ungeheure Chance, Weihnachten in seiner tiefen Bedeutung zu verkünden. Das ist meine Aufgabe. Und ich übernehme sie gerne.

Christian Jaeger: Ja, alles Schöne braucht einen Rahmen, nach dem es wieder ruhiger wird. Darauf freue ich mich auch.


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