Früher & heute: Die Brinkstraße
Veröffentlicht am 18.03.2024 von cemore

Die Aufnahme mit dem Blick in die obere Brinkstraße lässt sich nicht leicht exakt datieren. Der Erweiterungsbau von St. Gertud aus dem Jahr 1892 mit den beiden Chorflankentürmen ist erkennbar. Aber der Bau des Rathauses aus dem Jahr 1924 ist noch nicht erfolgt. Prominent im Bild steht die "Gründerzeitvilla" des Fabrikanten Taphorn. Das neoklassische repräsentative Gebäude wurde im Jahr 1906 aufgestockt, so dass sich durch diese Angaben immerhin ein Zeitfenster für die Bilddatierung ergibt.
Links im Bild ist die Gaststätte Pölking zu sehen, später Café Eckhoff und heute Bauplatz für das geplante Begegnungszentrum der katholischen Pfarrgemeinde St. Gertrud.
Ins Auge fallen wird dem Bildbetrachter der Straßenbelag und der schmale Bürgersteig auf nur einer Straßenseite. Mit Autoverkehr ist nur gelegentlich zu rechnen. Wilhelm Landwehr, ein über 100jähriger Zeitzeuge, kann sich gut daran erinnern, dass die Kinder vom Brink seinerzeit fast ungestört auf der Brinkstraße Fußball spielen konnten.
Statt des Autoverkehrs gab es Gespanne und Kutschen. Im Zusammenhang mit dem sonntäglichen Kirchbesuch war bei den Gaststätten immer Ausspann für Kutschpferde aus den Bauerschaften. Deswegen waren auch große Pferdeställe bei den Gaststätten erforderlich.
Text: Benno Dräger
Foto historisch: Stadtmedienarchiv Heimatverein Lohne e.V.
Foto aktuell: Bernhard Warnking