Lohner Leute: Stephanie Schneider

Lohner Leute: Stephanie Schneider

Veröffentlicht am 21.06.2024 von cemore


Die Schriftstellerin Stephanie Schneider, 1972 in Vechta geboren, lebt zwar in Hannover ist aber weiterhin mit ihrer Heimat Lohne verbunden. Sie ist als freiberufliche Autorin für Kinderbücher aktiv und wurde mit dem Deutschen Kinderbuchpreis 2022 für das Buch Grimm und Möhrchen: Ein Zesel zieht ein ausgezeichnet.


Lohner Wind: Wie fängst du am liebsten deinen Tag an?

Stephanie: Mit Kaffee und Schreibzeug und zu einer Zeit, zu der fast alle anderen noch schlafen. Auf einem Platz in einer warmen Bäckerei. Und dann mit viel Zeit und Muße den eigenen Ideen hinterherspazieren.

Lohner Wind: Woran schreibst du gerade?

Stephanie: Ich sammle gerade wieder Ideen und schreibe ganz frei an mehreren Projekten gleichzeitig. Unter anderem auch an einem weiteren Vorlesebuch von Grimm und Möhrchen. Und an neuen Liedertexten.

Lohner Wind: Kommt deine Kindheit in Lohne auch in deinen Büchern vor?

Stephanie: Auf jeden Fall! Mia hat den "Weihnachtsmannfred" zum Beispiel in der gelben Gruppe im Kindergarten St. Josef getroffen. Das neue Planschbecken und der Gipsarm sind von der Landwehrstraße in die Bandenbücher gewandert. Und das blaue Taschenmesser aus "Unser Kunterboot" besitze ich heute noch.

Lohner Wind: Neuerdings schreibst du nicht nur in Cafés, sondern auch in der "Himbeereisfabrik". Was, bitte schön, soll das denn sein?

Stephanie: Die Eisfabrik ist ein Kulturgelände in Hannover, unter anderem mit Ateliers, einer Galerie, einer Bühne, einer Gesangsakademie. Dort im Atelier von Meike Zopf habe ich einen Schreibtisch. Eigentlich ist es kein Arbeitsplatz, sondern eher ein Spielplatz für Erwachsene. Kunst ist eine ernste Sache, an die man mit viel Spaß und Humor herangehen sollte. Wir haben zum Beispiel ein Ateliertagebuch, in das wir seltsame Dinge eintragen. Und mittwochs gibt es unter der Überschrift "Kreativkombüse" ein gemeinsames Mittagessen zwischen Farben und Papier.

Lohner Wind: Was ist Dein Lebensmotto?

Stephanie: "Dau watt du wullt, dei Lüe schnackt doch." Oder anders gesagt: Es gibt immer jemanden, der dich beurteilt und schlecht über dich redet. Das klingt negativ, ist aber eigentlich ziemlich gut. Wenn du es sowieso nicht allen rechtmachen kannst, dann brauchst du keine Zeit mit Miesepetern verschwenden. Konzentriere dich auf das, was dir gefällt und zu dir passt.

Lohner Wind: Zum Beispiel blaue Haare? Oder gab es dafür noch einen anderen Grund?

Stephanie: Ich hatte nach Pandemie und Eintönigkeit einfach Lust auf Farbe und Abwechslung. Wenn alle gleich aussehen, das ist doch langweilig. Aktuell bin ich gerade zu "Himbeere" gewechselt. Mal sehen, was mir als nächstes in den Kopf, äh - auf den Kopf kommt.

Lohner Wind: "Farbe bekennen" gilt ja nicht nur für die Frisur. Du äußerst dich ja auch zu anderen aktuellen Themen, zum Beispiel Gleichberechtigung innerhalb einer Gesellschaft. Sollte man in Kinderbüchern gendern?

Stephanie: Auf jeden Fall! Geschichten formen das Weltbild kleiner Menschen sehr viel mehr, als man sich das in der Regel klar macht. Allerdings kann man Gleichberechtigung und Toleranz in Kinderbüchern ja nicht mit Hilfe von Sternchen oder Doppelpunkten vermitteln. Gendern geht da nur über die Inhalte. Deshalb versuche ich mich immer wieder zu hinterfragen und darauf zu achten, ob ich falsche, stupide Rollenbilder oder Werte darstelle. Das gelingt mal mehr, mal weniger.

Lohner Wind: Aber im Alltag mit Erwachsenen wird bei dir schon gegendert?

Stephanie: Ich liebe unsere schöne Sprache und weiß, dass sie eine große Wirkung hat. Gerade deshalb gendere ich. Auch wenn es im Alltag etwas mühsamer ist, als sich populistisch durch den Alltag zu södern. Wer sich übers Gendern aufregt, dem kann man nur raten: Spar dir deine kostbare Empörung für Dinge, die es wert sind: Freiheit, Demokratie, Toleranz und Gleichberechtigung. Für solche Werte muss man gerade ganz laut einstehen. Und ob man das mit Sternchen tut oder ohne, das darf hierzulande jeder und jede selbst entscheiden. Zum Glück. Und hoffentlich auch zukünftig.


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